Im Kurs Understanding Italic beendete Denis Brown das Seminar mit dem Vorschlag, uns ein Projekt zu suchen, um zu Üben. Denn ein Projekt verleiht uns Fokus, Commitment und eine Dokumentation über unseren Fortschritt. Diese Idee gefällt mir, jedoch mangelt es mir gerade an Projektideen. Nicht, weil ich selbst keine Ideen habe, sondern eher, weil sie im Alltag so viel Raum einnehmen würden, dass ich mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen kann, wo sie Platz haben könnten.
Dann kam im Textura-Kurs in Scheyern die Möglichkeit, Teil der Bibelschreib-Truppe in Freising zu werden. Also traf ich mich im Dezember mit der Organisatorin und liess mir alles erklären. Eine Gruppe von KalligrafInnen schreibt schon seit einigen Jahren an den Psalmen der Bibel. Da einige SchreiberInnen ausgefallen sind, wurde nach Ersatz gesucht. Ich finde das ein sehr spannendes Projekt und habe mich darauf eingelassen, an den Psalmen mitzuschreiben. So wurde ich also ausgestattet mit Federn, Tusche, Papier, Blattgold, einer Bibel und jeder Menge inspirierender Vorlagen.
Gestalterische Freiheit innerhalb eines festen Rahmens
Für jedeN SchreiberIn gibt es einen festen Rahmen, innerhalb dessen man sich bewegen kann. Es gibt Papier, einen festen Satzsspiegel, eine Richtlinie für Überschriften, Federstärken, die Verse und Kennzeichnungen. Gestern habe ich mir mir mein Bibelschreib-Schatzkästchen, was seit Dezember auf meinem Schreibtisch steht, nochmal angeschaut. Auf dem Teststreifen aus dem Originialpapier habe ich erste Buchstaben geschrieben, um ein Gefühl für Papier, Schreibfluss und Größe zu bekommen. Ich habe mich entschieden, mit diesem Projekt die Textura weiter zu üben.
Jetzt heisst es, mich auf eine Schriftgröße/Federstärke festzulegen und zu entscheiden, ob ich nur in Kleinbuchstaben schreiben oder auch Großbuchstaben einsetzen möchte. Ich werde ein Layout skizzieren, mir über Initialien und Illustrationen Gedanken machen. Dazu gehört, mich inhaltlich mit den mir zugeteilten Psalmen auseinander zu setzen und das Ganze in eine Gestaltung zu übersetzen. Ausserdem zeichne ich den Satzspiegel (das ist der Teil, in dem der Text geschrieben wird) mit Bleistift vor und ziehe meine Zeilen. Ich errechne meinen Platz und hoffe auf konzentrierte Schreibphasen. Ich bin vorfreudig auf das Projekt.
5 Comments
Germaine Hintze
tag:facebook.com,2013:1706570166032728_liked_by_1363686613664535
Germaine Hintze
https://www.facebook.com/1005580619465023/posts/1706570166032728#liked-by-1363686613664535
Avalon
Es klingt ganz wundervoll.
Barbara Karl
tag:facebook.com,2013:1706570166032728_liked_by_10206054921530343
Barbara Karl
https://www.facebook.com/1005580619465023/posts/1706570166032728#liked-by-10206054921530343
Ste La
tag:facebook.com,2013:1706570166032728_liked_by_1162564020495875
Ste La
https://www.facebook.com/1005580619465023/posts/1706570166032728#liked-by-1162564020495875
Sandra Sianna Kohn
tag:facebook.com,2013:1706570166032728_liked_by_10200281616559483
Sandra Sianna Kohn
https://www.facebook.com/1005580619465023/posts/1706570166032728#liked-by-10200281616559483